Ein Zitat, das mich während meiner Reiseplanung in ein ganz besonderes Land immer wieder begleitete, handelte von den Geschichten, die wir im Alter erzählen könnten, wenn wir uns doch nur getraut hätten. Und so entschied ich mich es nicht bei dem Konjunktiv zu belassen und buchte meinen Flug in den Libanon getreu dem Motto „Also lass uns doch Geschichten schreiben, die wir später gern erzählen.“ Skepsis, Klischees und erschrockene Blicke trafen meine Vorfreude, wenn ich von meiner anstehenden Reise berichtete. Der Libanon ist alles andere als ein typisches Reiseziel. Als Frau alleine in den Libanon? In solch unsicheren Zeiten? Wenn ich rückblickend eines mit Sicherheit sagen kann, dann dass der Libanon eines der beeindruckendsten Reiseziele auf meinem Fernwehkompass war und ist.
Schon im Landeanflug erahne ich die vielfältige Schönheit dieses Landes. Das moderne Beirut mit seinem prächtig renovierten Stadtzentrum erinnert an die Pariser Romantik, während das malerische Fischerdorf Byblos mit seiner alten Festung am Hafen und seinen idyllisch kleinen Gassen pure Mittelmeeridylle verspricht. Jounieh liegt wie die Nachbarstadt Beirut an der Küste und lässt nicht nur Pilger beim Anblick der 15 Tonnen schweren Marienstatue Harissa staunen. Während einer knapp fünfminütigen Gondelfahrt erreicht man die Statue und genießt einen faszinierenden Blick auf die modernen Küstenstädte Beirut und Jounieh sowie auf die unendliche Weite des Meeres. Von der Moderne und nur 20 Autominuten von der Grenze zu Syrien entfernt, liegt Baalbek in der Bekaa-Ebene und garantiert unter ortskundiger Leitung eine beeindruckende Zeitreise in die Antike. Der außergewöhnlich gut erhaltene Bacchustempel aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus mit seinen unvorstellbar gigantischen Ausmaßen ließ mich vor Bewunderung innehalten.
Selten liegen religiöse und kulturelle Vielfalt so nah beieinander wie in Beirut. Ein muslimisches Kunstwerk von erlesener Schönheit, die Mohammed-al-Amin-Moschee, befindet sich unmittelbar neben der maronitischen Sankt-Georgs-Kathedrale. Luxuskarossen wie Ferraris und Lamborghinis lassen den Asphalt entlang der Luxushotels mit seiner Promenade glühen, während einige Straßen weiter traditionell gekleidete Frauen mit Kopftüchern ihre Einkäufe erledigen. Der Libanon hat viele Gesichter.
Das Nachtleben Beiruts in den Stadtvierteln Mar Mikhael und Gemmayzeh pulsiert im Chillout Sound der wummernden Bässe und die Partys in den exquisiten, stilvollen Rooftop Bars und Beachclubs suchen weltweit seinesgleichen. Statt Schleier und bedeckte Kleidung sollte eher das „Kleine Schwarze“ im Koffer nicht fehlen. Legere Alltagskleidung sucht man oft vergeblich. Selten habe ich so viele modebewusste, moderne Frauen und Männer gesehen! Dabei kann man gar nicht overdressed genug sein, wenn dieses Wort bei den Libanesen überhaupt existiert. Wenn die richtige Kleidung im Reisekoffer fehlt, dann lassen die modernen Beirut Souks mit Shops von Armani bis Zara sowie das Saifi Village Shoppingherzen höher schlagen.
Was mir neben all den faszinierenden Naturschönheiten und kulturellen Sehenswürdigkeiten bis heute am meisten in Erinnerung geblieben ist, ist die unübertroffene Gastfreundschaft im gesamten Libanon, die mich während meiner Reise ständig begleitete. Selten habe ich so freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen wie auf diesem wunderbaren Fleckchen Erde, dessen reine Schönheit leider noch viel zu oft unentdeckt bleibt.
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